Geoblocking
Die Bedeutung des Begriffs Geoblocking lässt sich durch seine Wortbestandteile recht einfach herleiten: Geo kommt aus dem Griechischen und bezieht sich zunächst nur auf die Erde im Allgemeinen, meint oft aber auch nur eine bestimmte Region. Blocking ist eine Form des englischen Verbs „to block“ und bedeutet übersetzt stoppen oder sperren. Das Wort Geoblocking ist vor allem im Internet verbreitet: Dort bezeichnet es eine Sperrung bestimmter Inhalte in einzelnen Regionen. Deutschen Usern ist diese Technik höchstwahrscheinlich von vielen US-amerikanischen YouTube-Videos bekannt, die die GEMA für Rechner mit deutscher IP-Adresse sperren lässt, da das abweichende Urheberrecht hier eine Freigabe nicht zulässt. Auch gebühren- oder werbefinanzierte TV-Sender anderer Staaten sind durch Geoblocking im Ausland im Normalfall nicht erreichbar. So erhalten deutsche Zuschauer über ihren Rechner zum Beispiel kein US-amerikanisches Fernsehen.
- Wann Geoblocking zum Einsatz kommt
- Fußspuren im Netz: Wie funktioniert Geoblocking im Detail?
- Gibt es Möglichkeiten, Geoblocking zu umgehen?
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Die unterschiedlichen Lizenzrechte in den einzelnen Staaten sind der Grund dafür, dass einzelne Musikstücke, Filme oder Serien zum Beispiel auf Reisen nicht verfügbar sind.
- Mit einem Proxy-Server oder einem VPN hat der Verbraucher die Möglichkeit, das Geoblocking zu umgehen.
- Mit der Umgehung von Geoblocking wird in der Regel gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der entsprechenden Internetseite verstoßen.
Wann Geoblocking zum Einsatz kommt
Besonders ärgerlich ist Geoblocking vor allem für die Nutzer von Streamingdiensten wie Netflix, Amazon, Spotify oder Sky Go. Die unterschiedlichen Lizenzrechte in den einzelnen Staaten sind der Grund dafür, dass einzelne Musikstücke, Filme oder Serien zum Beispiel auf Reisen nicht verfügbar sind. Gerade bei längeren Auslandsaufenthalten ist es allerdings ärgerlich, wenn zahlende Kunden die abonnierten Dienste nicht wie gewohnt nutzen können, obwohl sie weiterhin den monatlichen Beitrag bezahlen. Neben der kommerziellen Nutzung des Geoblocking durch Internetprovider oder die Betreiber von Streaming- und Video-Plattformen ist zudem auch eine politische Instrumentalisierung des Geoblocking denkbar: Staaten mit einer autokratischen Regierung wie Nordkorea oder China setzen die Technologie ein, um innerhalb ihrer Landesgrenzen ganze Websites zu sperren. Es handelt sich also um eine Technologie, die durchaus umstritten ist und für fragwürdige Zwecke missbraucht werden kann.
Fußspuren im Netz: Wie funktioniert Geoblocking im Detail?
Geoblocking ist nur möglich, weil jeder Internetnutzer im Netz Spuren hinterlässt, die Internetprovider und Seitenbetreiber zurückverfolgen können. Dies geschieht durch die jeweilige IP-Adresse, die jedem User oder vielmehr jedem internetfähigen Gerät wie Smartphone, Rechner oder Tablet beim Verbinden mit dem Internet automatisch zugewiesen wird. Die IP-Adresse, IP steht übrigens für Internetprotokoll, ist eine durch drei Punkte getrennte Ziffernfolge aus jeweils vier Zahlen, deren Wert von 0 bis 255 reichen kann. Sie wird benötigt, damit die Datenübermittlung im Internet reibungslos funktioniert. Die Zahlenfolgen sind übrigens nicht willkürlich gewählt, sondern sie sind nach bestimmten Regeln zusammengesetzt. So gibt zum Beispiel die sogenannte landesspezifische Kennziffer Aufschluss über den genauen Standort des Rechners. Die landesspezifische Kennziffer ist damit vergleichbar mit der Postleitzahl in der Anschrift einer Person. Sie ermöglicht es dem jeweiligen Internetprovider oder den Streamingdiensten nachzuvollziehen, woher ein Nutzer stammt. Diesen Vorgang nennt man Geotargeting, er stellt quasi die Grundlage des Geoblocking dar.
Gibt es Möglichkeiten, Geoblocking zu umgehen?
Für die Adressierung gibt es mehrere Vorgehensweisen: Bei der statischen Adressierung erhält ein Gerät eine feste IP-Adresse – das betrifft zum Beispiel Server oder Drucker innerhalb eines geschlossenen Netzwerks. Gängiger ist allerdings die dynamische Adressierung, bei der dem User jedes Mal eine neue IP-Adresse zugeordnet wird, wenn er sich mit dem Internet verbindet. Die meisten DSL-Anbieter verwenden diese Art der IP-Adressenvergabe, schon weil nie alle User zeitgleich online sind und sich auf diese Weise Ressourcen einsparen lassen. Der große Nachteil einer dynamischen IP-Adresse ist, dass hierbei das Geoblocking zum Tragen kommt. Denn wenn sich ein deutscher User im Ausland mit seinem Streamingdienst verbindet, erkennt dieser anhand der neu vergebenen IP-Adresse den Standort – und zeigt womöglich nicht alle Inhalte ordnungsgemäß an. Es gibt zwar durchaus Optionen für den Verbraucher, Geoblocking zu umgehen – zum Beispiel mit einem Proxy-Server, der im nicht von der Sperrung betroffenen Land steht, oder durch die Nutzung eines Anonymisierers beziehungsweise von VPN (Virtuelle Private Netze). Allerdings ist die Legalität dieser Maßnahmen sehr umstritten.
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