Klimalabel
Das ökologische Bewusstsein der Verbraucher ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen: Wir fahren Fahrrad, kaufen Bio, beziehen Ökostrom. Doch wer weiß schon so genau, wie viel Kohlendioxid das Kilo Kartoffeln oder das gerade neu gekaufte Sofa verursacht haben? Die Idee, die sich hinter sogenannten Klimalabels (auch CO2-Label) verbirgt, ist simpel: Transparent soll sich jeder ein Bild davon machen können, welche Mengen des Klimakillers in einem Produkt stecken. Der CO2-Fußabdruck berücksichtigt dabei den gesamten Lebenszyklus der Ware - von der Wahl der Rohstoffe, der eigentlichen Herstellung, der Verpackung bis hin zu Transport und Entsorgung.
- Umweltschutz in Konsumentenhand
- Euphorie und Ernüchterung
- Verbraucher sind verwirrt – Unternehmen kämpfen mit der Bilanzierung
- Etablierte Labels fortführen
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Das Wichtigste in Kürze
- Das Klimalabel soll die Kaufentscheidungen der Konsumenten nachhaltig beeinflussen und Treibhausgase der Unternehmen einsparen.
- Endverbraucher können wenig bis gar nichts mit aufgedruckten CO2-Werten anfangen.
- Die CO2-Bilanzierung von Produkten ist für Unternehmen kompliziert und mitunter aufwändig.
Umweltschutz in Konsumentenhand
Mit dem Konzept des Klimalabels ist gleichzeitig eine große Hoffnung verbunden. Es soll die Kaufentscheidungen der Konsumenten nachhaltig beeinflussen und so Unternehmen dazu bringen, Treibhausgase einzusparen. Eine Eurobarometer-Umfrage aus dem Jahr 2009 hat gezeigt, dass 80 Prozent der europäischen Verbraucher bei ihrer Produktwahl auch dessen Umwelteigenschaften berücksichtigen. Da 40 Prozent des CO2-Ausstoßes auf das Konto des privaten Konsums gehen, eröffnen sich hier riesige Einsparpotenziale.
Euphorie und Ernüchterung
In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Projekte dieser Art aus dem Boden gestampft. So sorgte die englische Supermarktkette Tesco für Aufsehen, als sie 2007 ankündigte, 70.000 Produkte mit dem CO2-Fußabdruck der britischen Non-Profit-Organisation Carbon Trust etikettieren zu wollen. Der Haken an der Geschichte: Der Lebensmittelmarkt unterschätzte den Aufwand der CO2-Bilanzierung mit der Folge, dass nunmehr nur noch wenige Eigenmarken das Klimalabel tragen.
Die Carbon-Trust-Initiative hat weltweit viele Nachahmer gefunden, die den CO2-Wert eines Produkts auf der Verpackung ausweisen. Um die Sinnhaftigkeit solcher Labels zu prüfen, wurden in Deutschland im Rahmen eines Pilotprojekts die CO2-Emissionen von 15 ausgewählten Produkten – darunter Waschmittel, Kaffee, Erdbeeren und Telefonanschlüsse – ermittelt. Träger des Projekts waren der WWF, das Öko-Institut, das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und THEMA1. Das Ergebnis: Während Klimalabels aus Unternehmenssicht durchaus einen Mehrwert darstellen, weil sie Einsparpotentiale ausloten und CO2-Emissionen reduzieren helfen, führen sie auf Seiten der Verbraucher eher zur Verwirrung. Von der Einführung von Klimalabels wird deshalb abgeraten.
Verbraucher sind verwirrt – Unternehmen kämpfen mit der Bilanzierung
Was sind die ausschlaggebenden Gründe? Endverbraucher können wenig bis gar nichts mit aufgedruckten CO2-Werten anfangen, weil sie zuallererst nicht wissen, welcher Wert hoch und welcher niedrig ist. Darüber hinaus fehlt es dem Kunden an entscheidender Handlungsorientierung. Hinzu kommt, dass – gerade im Lebensmittelsektor – bereits über 400 Labels und Kennzeichnungen existieren und daher die Einführung eines neuen Labels die Konsumenten eher überfordert. Auch sei es nicht im Interesse des Verbrauchers, dass neben dem CO2-Wert keine weiteren Informationen wie etwa die Schadstoffbelastung oder der Wasserverbrauch dargestellt werden.
Unternehmen, die sich mit der Idee eines Klimalabels auseinandersetzen, stoßen derweil auf ganz andere Probleme. Die Praxis zeigt, dass die CO2-Bilanzierung von Produkten kompliziert und mitunter aufwändig ist. Bisher hat sich zudem noch keine einheitliche Methode zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks durchgesetzt.
Etablierte Labels fortführen
Experten neigen aus den genannten Gründen eher dazu, bestehende Labels (Umweltkennzeichen) weiter zu nutzen. Und davon gibt es einige: für Strom beispielsweise die Stromkennzeichnung. Hier müssen Energieversorger offenlegen, aus welchem Energieträger-Mix Strom geliefert wird. Das Umweltzeichen Blauer Engel wird an Produkte bzw. Dienstleistungen verliehen, die hohe Ansprüche an den Umweltschutz, den Gesundheits- und Arbeitsschutz sowie an die Gebrauchstauglichkeit erfüllen. Ende 2011 ist die Verordnung zum CO2-Labeling für Pkw in Kraft getreten. Händler müssen seither für neue Fahrzeuge die CO2-Emissionen in Gramm pro Kilometer angeben.
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