Ladestationen für Elektroautos
- Strom tanken
- Schnellladung: DC-Station
- E-Auto Steckertypen
- Einfacher zahlen an der Ladestation dank neuer Ladesäulenverordnung
- Ladestation finden
- Stromkosten
- Alternativen
- Wallbox
- Übersicht Ladekarten: Anbieter und Kosten
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Großteil der Ladestationen für Elektroautos arbeitet mit Wechselstrom (AC), wodurch der Ladevorgang des Akkus mehrere Stunden in Anspruch nimmt.
- Eine Schnellladesäule versorgt das E-Auto mit Gleichstrom (DC), sodass die Ladezeit wesentlich kürzer ausfällt.
- Dank einheitlicher Steckersysteme können Halter eines Elektroautos den Akku des Fahrzeugs zumindest an jeder nach März 2016 errichteten Stromtankstelle aufladen.
- Da es verschiedene Abrechnungsmodelle gibt, fallen die Kosten je nach Anbieter sehr unterschiedlich aus.
Tanken mit Strom: Wie funktioniert’s?
Durch die Förderung der Elektromobilität nahm nicht nur die Anzahl der Elektrofahrzeuge zu, sondern auch die der Ladestationen. Elektroautos besitzen schließlich nur eine begrenzte Reichweite. Ist der Akku leer, muss der Halter die Batterie laden. Die wahrscheinlich bekannteste Variante stellen öffentlich zugängliche Ladesäulen dar. Fahrzeug abstellen, Kabel einstecken und der Strom läuft. Doch ist es immer so einfach? Halter eines E-Fahrzeugs müssen sich mit unterschiedlichen Systemen und Techniken auskennen, denn ganz einheitlich sind die Ladestationen nicht gestaltet.
Grundlegende Infos zu Ladestationen für Elektroautos
In Deutschland gab es laut Bundesnetzagentur 56.626 Ladepunkte, die am 01. März 2022 in Betrieb waren. Davon sind 48.225 Normalladepunkte und 8.401 Schnellladepunkte. Die Anzahl der Ladestationen in Deutschland ist dabei noch größer. Denn die Auflistung enthält nur vollständig gemeldete Ladestationen bei der Bundesnetzagentur, deren Veröffentlich im Internet zugestimmt wurde.
Öffentlich zugängliche Ladesäulen sind in der Regel kostenpflichtig. Allerdings gibt es vereinzelt auch kostenlose E-Tankstellen.
Die meisten Ladestationen für Elektroautos arbeiten mit Wechselstrom (AC). Der in E-Autos verbaute Akku lässt sich jedoch nur mit Gleichstrom laden. Um eine AC-Ladestation nutzen zu können, benötigt das Fahrzeug daher einen Gleichrichter sowie Ladeelektronik. Da das Ladegerät den Strom umwandeln muss, dauert der Ladevorgang sehr lange. Die Ladeleistung liegt je nach Stromtankstelle bei 22 Kilowatt (kW) oder bei 43 Kilowatt.
Schnellladung mittels DC-Station
Schnellladesäulen zeichnen sich dadurch aus, dass sich die zum Umwandeln des Wechselstroms erforderliche Technik in der E-Tankstelle befindet. So bieten sie eine Mindestleistung von 50 Kilowatt. Dies ermöglicht es, den Akku innerhalb einer halben Stunde größtenteils aufzuladen. Die Ladezeit beträgt hier nur einen Bruchteil von der eines Normalladepunktes. Da derartige Ladestationen für Elektroautos im Bau wesentlich teurer sind, machen DC-Säulen lediglich einen geringen Anteil (etwa 10 bis 15 Prozent) der Ladeinfrastruktur aus.
Steckertypen: Können E-Autos jede Stromtankstelle nutzen?
Mit der im März 2016 in Kraft getretenen Ladesäulenverordnung hat der Gesetzgeber festgelegt, dass Ladestationen für Elektroautos gewissen Standards entsprechen müssen. Jede seitdem errichtete AC-Ladesäule verfügt über einen Typ-2-Stecker und jeder DC-Ladepunkt über das sogenannte Combined Charging System (CCS). Damit gewährleistet die Regierung, dass für jedes E-Auto ein passender Anschluss vorhanden ist. Um den Akku zu laden, muss der Fahrer über das entsprechende Kabel Fahrzeug und Stromtankstelle miteinander verbinden.
Einfacher zahlen an der Ladestation dank neuer Ladesäulenverordnung
Am 1. Januar 2022 trat eine zweite Verordnung zur Änderung der Ladesäulenverordnung in Kraft. Ziel der novellierten Ladesäulenverordnung ist es, die Ladeinfrastruktur mit einem einheitlichen Bezahlsystem zu versehen und somit den Betrieb für die E-Auto-Halter bedarfsgerechter und benutzerfreundlicher zu machen. Im Wesentlichen beinhaltet die neue Verordnung, dass alle ab dem 1. Juli 2023 errichteten Ladestationen über eine einheitliche Schnittstelle zur Übermittlung von Informationen wie den Standort, die Betriebsbereitschaft sowie den Belegungsstatus verfügen müssen. Der Zahlungsvorgang an den Ladestationen für Elektroautos muss bargeldlos und kontaktlos möglich sein. In Frage kommen neben Kredit- bzw. Debitkarte auch einheitliche Apps oder QR-Codes. Bereits bestehende Ladestationen sind nicht von der novellierten Ladesäulenverordnung betroffen und müssen daher nicht nachgerüstet werden.
Längst überfällig: Ordnung ins Chaos der Ladeinfrastruktur bringen
Unter allen Ladestationen für Elektroautos in Deutschland gab es bis dato keine einheitlichen Abrechnungsmethoden. Der Grund: Hinter den meisten Ladestationen stehen lokale Stromanbieter. Die Ladeinfrastruktur in Deutschland wird also hauptsächlich monopolistisch betrieben. Für die Halter von Elektroautos bedeutet das mitunter Chaos beim Aufladen. Je nach Anbieter können die Zahlungsvorgänge variieren. Oftmals wird das Tanken zu einer Art Glücksspiel, da es vorab keine Informationen über die zu erwartenden Kosten gibt. Elektroauto-Halter, die nicht zum Kundenstamm des jeweiligen Stromanbieters gehören, zahlen drauf und unterschiedliche Apps und Tankkarten erschweren das Bezahlen zusätzlich. Eine novellierte Ladesäulenverordnung war also längst überfällig und soll nun Ordnung in das Chaos der Ladeinfrastruktur bringen.
Wo finde ich die nächste Ladestation?
Eine nahegelegene Ladesäule zu finden ist mittlerweile ohne großen Aufwand möglich. Die Halter eines Elektroautos können sowohl über zahlreiche Webseiten im Internet Informationen zur nächsten Stromtankstelle erhalten als auch verschiedene Apps nutzen. So stellen beispielsweise sowohl die Bundesnetzagentur als auch Autohersteller, die Betreiber der E-Tankstellen und verschiedene Informationsportale Stadtpläne mit Markierungen der Ladesäulen-Standorte bereit. Manchmal können Sie auf diese Weise auch in Erfahrung bringen, welche Ladepunkte aktuell frei sind.
Eine weitere Möglichkeit stellen speziell für Elektroautos konzipierte Navigationsgeräte dar, die ebenfalls über ein derartiges Feature verfügen. Allerdings empfehlen sich bei der Nutzung eines solchen Geräts regelmäßige Updates.
Was kostet der Strom für ein Elektroauto?
Da es keine einheitliche Abrechnungsmethode gibt, variieren die Kosten für den Strom zwischen den verschiedenen Ladestationen für Elektroautos mitunter sehr stark. Um eine Stromtankstelle überhaupt nutzen zu können, benötigen Sie in der Regel eine sogenannte Ladekarte beziehungsweise Lade-App. Allerdings gibt es auch Ladepunkte, an denen Verbraucher mit Bargeld oder Kreditkarten bezahlen können.
Auf welche Art der Ladesäulenbetreiber abrechnet, hat einen großen Einfluss auf die Stromkosten. Einige Anbieter berechnen die Kosten anhand der Ladezeit, andere stellen dagegen die Lademenge in Rechnung. In beiden Fällen besteht zudem die Möglichkeit, dass der Betreiber der E-Tankstelle zusätzlich eine Grundgebühr verlangt. Ist eine solche vorhanden, fallen die Preise je Kilowattstunde jedoch in der Regel etwas günstiger aus. Darüber hinaus gibt es ebenso Elektroauto-Ladestationen, bei denen ein einmaliges Entgelt für die Nutzung des Ladepunktes anfällt. Die nachfolgende Tabelle gibt Aufschluss darüber, mit welchen Kosten Verbraucher an öffentlichen Ladesäulen etwa rechnen sollten:
Art der Ladestation
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Ladedauer
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Kosten nach Abrechnungsart
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AC-Ladesäule | etwa 1 bis 5 Stunden | • 5 bis 10 Cent je Minute • 25 bis 40 Cent je Kilowattstunde • bis knapp 10 Euro je Ladevorgang |
DC-Schnellladesäule | etwa 30 bis 60 Minuten | • 25 bis 35 Cent je Minute • 35 bis 50 Cent je Kilowattstunde • bis knapp 15 Euro je Ladevorgang |
Alternativen zu öffentlichen Ladestationen für Elektroautos
Wer den Akku seines Elektroautos aufladen möchte, muss nicht zwangsläufig einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt nutzen. Ebenso besteht die Möglichkeit, das E-Auto zu Hause zu laden. Obwohl Sie theoretisch auch eine Haushaltssteckdose nutzen können, bietet sich aus Gründen der Sicherheit eher eine Wallbox an. Eine gewöhnliche Steckdose ist nicht für eine derartige Dauerbelastung konzipiert.
Zusätzlich besteht immer öfter auch am Arbeitsplatz die Option, Elektrofahrzeuge zu laden – dank der Fördermaßnahmen der Regierung sogar steuerfrei.
Elektroautos an einer Wallbox sicher und schnell laden
Wallboxen werden mitunter auch als Wall Connector, Wandladestation, Ladebox oder Wall Charging Station bezeichnet. Dahinter verbirgt sich eine an der Wand angebrachte, spezielle Steckdose, die das effiziente Aufladen von Elektroautos ermöglicht. Während eine gewöhnliche Haushaltssteckdose lediglich eine Ladeleistung von 2,3 Kilowatt erreicht, sind mit einer Wallbox bis zu 22 Kilowatt möglich. Zusätzlich verfügen Wandladestationen über verschiedene Schutzeinrichtungen wie den Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter), infolgedessen sie das maximale Maß an Sicherheit bieten.
Im Normalfall benötigen Sie für eine Wandladestation einen Dreh- beziehungsweise Starkstromanschluss mit einer Spannung von 400 Volt, der in den meisten Haushalten aufgrund des Elektroherdes jedoch bereits vorhanden ist. Damit erklärt sich auch, weshalb stets ein Fachbetrieb die Installation der Wallbox übernehmen muss. Dieser prüft zudem, ob sich der heimische Netzanschluss überhaupt für eine Wallbox eignet. Unabhängig von ihrer Ladeleistung besteht die Notwendigkeit, die Ladebox beim Netzbetreiber anzumelden. Liegt die Ladeleistung bei 12 oder mehr Kilowatt, ist sogar die Zustimmung des Netzbetreibers notwendig.
Mit ungesteuerten und intelligenten Wandladestationen gibt es zwei Arten von Wallboxen. Erstere dienen ausschließlich dazu, die erforderliche Ladeleistung bereitzustellen. Bei intelligenten Ladestationen besteht dagegen die Möglichkeit, die Stromstärke anzupassen und Ladezeiten vorzugeben. Außerdem kann der Zugriff auf die Wallbox hier auch via Internet, WLAN oder Bluetooth erfolgen. Manche Systeme ermöglichen es sogar, überschüssigen Solarstrom in den Akku des Elektrofahrzeugs zu laden.