Optionsscheinfonds
Im Universum der offenen Investmentfonds gibt es offensichtlich nichts, was nicht Gegenstand eines Fonds sein kann. Seit einiger Zeit existieren Optionsscheinfonds, die ihren Käufern überdurchschnittliche Chancen bieten. In erster Linie richten sich Optionsscheinfonds daher an Anleger, die sich selbst als risikofreudig und spekulativ einstufen. Da ein Optionsschein das Risiko des Totalverlustes des eingesetzten Kapitals in sich birgt, fallen reine Optionsscheinfonds unter die Risikoklasse fünf.
- Die Funktionsweise eines Optionsscheins
- Optionsscheine finden sich in vielen Fonds
- Die Restriktionen bei Optionsscheinfonds
- Optionsscheine bergen hohes Risiko
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Reine Optionsscheinfonds stellen ein hochriskantes Investment dar.
- Sie sind nur als Beimischung zum Portfolio geeignet.
- Fast jederAktienfonds beinhaltet auch Optionsscheine zur Absicherung von Aktienpositionen.
- Reine Optionsscheinfonds dürfen bei fallenden Börsen keine Put-Optionen erwerben.
Die Funktionsweise eines Optionsscheins
Bei einer Option handelt es sich um einen individuellen Vertrag zwischen zwei Akteuren. Dieser muss für jeden Trade neu ausgehandelt und geschlossen werden. Optionsscheine stellen die standardisierte Variante eines solchen Vertrages dar und werden an der Börse gehandelt. In der Regel erwirbt man mit einem Optionsschein das Recht, einen Basiswert (wie Aktien, Anleihen oder Indizes) zu einem festgelegten Preis mit einer gewissen Frist zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option).
Optionsscheine fallen in die Kategorie der Derivate. Ein Optionsscheinfonds legt die Kundengelder in Optionsscheinen an und profitiert davon, wenn ein Optionsschein zur Einlösung kommt und der zugrunde liegende Basiswert mit Erfolg gekauft und verkauft werden kann. Reine Optionsscheinfonds sind relativ selten. Häufiger finden sich Optionsscheine in Kombination mit Wandelanleihen in sogenannten Convertible Bonds, die allerdings dann der Kategorie Rentenfonds zugeordnet werden.
Optionsscheine finden sich in vielen Fonds
Fondsmanager der unterschiedlichsten Fonds nutzen Optionsscheine allerdings auch, um die Performance ihrer Fonds positiv zu beeinflussen. Sofern es die Anlagekriterien zulassen, werden durchaus auch kleinere Positionen an Optionsscheinen in einem herkömmlichen Aktienfonds gehalten, auch um gegebenenfalls die eine oder andere Aktie abzusichern. Beispielsweise kann ein Indexfonds auf den Dax 30 auch Aktien japanischer Unternehmen beinhalten oder eben Optionsscheine. Dieses Ausweichen auf andere Anlageschwerpunkte dient der Haltung von Liquidität und soll auch bei einem nachgebenden Index noch eine positive Performance sicherstellen. Die Beimischungen hängen aber, wie bereits erwähnt, von den festgelegten Anlagekriterien des einzelnen Fonds ab.
Die Restriktionen bei Optionsscheinfonds
Da es sich bei Optionsscheinfonds um hochspekulative Investments handelt, hat der Gesetzgeber einige Restriktionen gesetzt, um die Anleger zumindest in begrenztem Umfang vor einem Totalverlust zu schützen.
Generell gilt für Investmentfonds, dass sie Optionsscheine nur erwerben dürfen, um bestehende Positionen im Fonds durch den Kauf einer Put-Option gegen Kursverluste abzusichern. Optionsscheinfonds, die ausschließlich in Optionen investieren, sind damit in Zeiten nachgebender Börsen die Hände gebunden. Geben die Börsen nach, dürfen die Fondsgesellschaften keine Put-Optionen erwerben, was den Handlungsspielraum des aktiven Fondsmanagements einschränkt.
Optionsscheine bergen hohes Risiko
Generell sind Optionsscheinfonds nur als kleine Beimischung für das Depot zu empfehlen, da den überdurchschnittlichen Gewinnen extreme Verluste gegenüberstehen.
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Weiterführende Links
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